Sie sind hier: Würze Alkohol Weißwein  
 ALKOHOL
Amaretto
Bier
Champagner
Cointreau
Gin & Co.
Liköre
Madeira
Marsala
Obstschnäpse
Portwein
Rotwein
Rum
Sherry
Spirituosen
Weinbrand
Weißwein
 WÜRZE
Alkohol
Blüten
Convenience
Essig
Früchte
Gewürze A-M
Gewürze N-Z
Gewürzmischungen
Kräuter A-M
Kräuter N-Z
Öle
Pasten
Pilze
Salz
Saucen
Schoten
Süßmittel
Wurzeln

WEIN
 

Weißwein ist ein meistens aus weißen Weintrauben hergestellter Wein. Neben der Art der verwendeten Trauben unterscheidet er sich auch im Herstellungsprozess vom Rotwein.

Weißwein entsteht durch Vergärung des Traubensaftes ohne Beerenhaut und Stiele (Maische).

Es ist auch möglich, Weißwein aus roten Trauben herzustellen. Man bezeichnet diesen Wein als Claret bzw. in Frankreich auch als Blanc de Noirs (Champagner). Die Farbstoffe der Traube sitzen fast ausschließlich in der Haut. Deshalb wird der Wein nur rot, wenn diese Farbstoffe aus der Haut gelöst werden. Dies geschieht bei der Gärung durch den Alkohol, aber auch durch den Traubensaft und den darin enthaltenen Zucker. Deshalb ist es bei aus Rotweintrauben gewonnenem Weißwein besonders wichtig, das Lesegut gesund, also unverletzt, zur Verarbeitung zu bringen, um es dann so schnell wie möglich zu keltern, damit Traubenschalen und Saft getrennt werden.

Nach der Kelterung wird der frisch gepresste Most sedimentiert (Absenken der Trubstoffe) oder flotiert. Ein Prozess, bei dem Stickstoff oder Sauerstoff sowie Gelatine in den Mosttank gepumpt wird. Da der Druck entweichen kann, reißt er die Trubteilchen nach oben (selbes Prinzip, wenn man eine Flasche Mineralwasser schüttelt und dann den Verschluss öffnet). Durch die Gelatine bildet sich im oberen Tank ein Trubkuchen.

Andere Möglichkeiten einen Most zu klären sind filtrieren oder separieren. Dem geklärten Most werden Reinzuchthefen (Saccharomyces cerevisiae oder/und Baianus) zugegeben. Der Most gärt meistens zwischen 15 und 20 Grad Celsius.

Nach der Gärung wird der Jungwein abgestochen. Damit bezeichnet der Winzer das Trennen von Wein und Hefe und wird meist geschwefelt, um ihn mikrobiologisch stabil zu halten.

Bevor der Wein abgefüllt werden kann, kann er noch filtriert oder geschönt (Zugabe von Weinbehandlungsmitteln) werden.

m Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war Wein hauptsächlich zur Sicherstellung der Liturgie angebaut worden. Christliche Rituale ohne Messwein waren unvorstellbar. Dieser Wein war grundsätzlich Rotwein, daneben aber wesentlich seltener Weißwein. Bei der Kultivierung von Wein in Klöstern und einer günstigen Klimaveränderung ab dem 12 Jhd. gelang es Wein in beträchtlichen Mengen herzustellen. Da Wein zur damaligen Zeit nur an Farbe rot, weiß oder schwarz und in der Qualität hunnischer oder frenscher Wein unterschieden wurde und darüber hinaus auch noch im Mischsatz angebaut wurde, war die Farbe und Geschmack eher Glückssache. Allerdings erkannte schon Hildegard von Bingen die Qualität von Weißwein, dem sie alle möglichen Heilkräfte nachsagte. Der bedeutendste Nachweis von Weißwein überhaupt war der Nachweis der Riesling-Rebe im Jahre 1435, als Graf Johann IV von Katzenelnbogen einen Weinberg in Rüsselsheim bestücken lies. Nachdem sein Sohn 1474 einem Mordanschlag mit vergiftetem Messwein entging stellt sich für Kriminologen die Frage, ob das Gift Arsenik im Rotwein oder im Weißwein war, das von der Gräfin an Verunreinigungen erkannt wurde, denn ab 1478 wurde dann Weißwein auch als Messwein von Papst Sixtus IV offiziell zugelassen. In den gräflichen Aufzeichnungen zwischen 1400 und dem Aussterben des hochadeligen Geschlechts 1479 belegen Abrechnungen einen Anteil von durchschnittlich 20 % Weißwein, wenn die Farbe überhaupt angegeben wurde. Da Wein ständig gemischt, gepanscht und verwässert wurde hatten die aussergewöhnlich reichen katzenelnbogener Grafen auch spezielle vereidigte Weintester. Weitere Riesling-Nachweise folgten rheinabwärts bis in die Wirren der Reformation.

Im Vergleich zu Rotwein hat Weißwein einen deutlich niedrigeren Gehalt an Histamin. Dies ist besonders für Menschen von Bedeutung, welche an Histamin-Intoleranz leiden und trotzdem nicht auf den Genuss von Wein verzichten möchten. Der relativ geringe Säuregehalt von Rotweinen aus warmen (südlichen) Weinbaugebieten begünstigt hohe Histaminbildung, während sehr saure Weißweine mitunter praktisch kein Histamin enthalten.