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KRÄUTERLIKÖR
 
Averna
Bärenfang (Met und Kräuter)
Campari
Hierbas Ibicencas
Jägermeister
Kuemmerling
Licor 43 (Cuarenta y Tres)
Picon
Ramazzotti
Unicum



Averna

Averna ist eine Firma auf Sizilien, die einen Kräuterbitter namens Amaro Siciliano herstellt. Der Kräuterbitter wird seit 1868 nach einem Geheimrezept der Familie Averna in Caltanissetta produziert. Zutaten sind 60 verschiedene Kräuter, der Alkoholgehalt beträgt 32 %. Die Firma produziert auch einen Limoncello (ein Zitronenlikör).

Umgangssprachlich wird der Amaro Siciliano fast ausschließlich als Averna bezeichnet.

Das Rezept für den Kräuterbitter wurde im 19. Jahrhundert von einem Kapuzinermönch namens Fra Girolamo entwickelt. Er war ein enger Freund von Salvatore Averna, der in Caltanissetta lebte und Kräuterlikör für seinen Familien- und Bekanntenkreis produzierte. Kurz vor seinem Tod 1868 gab Fra Girolamo das Rezept, das er bis dahin streng geheim gehalten hatte, an Averna weiter. Damit begann die Produktion des Amaro Siciliano. Der Sohn Francesco Averna übernahm den Vertrieb und entwarf ein Flaschenetikett, das leicht abgeändert bis heute verwendet wird.

Unter den nachfolgenden Generationen expandierte das Unternehmen und nahm eine führende Position im italienischen Spirituosenmarkt ein. Heute macht die Firma Averna jährlich etwa 150 Millionen Euro Umsatz, die Hälfte dessen wird in den 45 ausländischen Märkten erwirtschaftet. Nach wie vor ist in Caltanissetta der Hauptsitz des Familienunternehmens. Inzwischen gibt es eine weitere Niederlassung in Mailand und mit zur Firmengruppe zählen eine Weinkellerei aus dem Friaul und eine Konfektfirma aus dem Piemont.

Grundbestandteile des Averna sind 60 verschiedene Kräuter, Wurzeln und Fruchtschalen. Die Rohstoffe werden sorgfältig kontrolliert, klein geschnitten und mit Mörsern zermahlen. Eine genau nach Rezept zusammengestellte Mischung ruht 30 bis 40 Tage in reinem Alkohol, wird mehrmals gefiltert und mit Zuckersirup und gebranntem Zucker angereichert. Bis heute erfolgen wesentliche Herstellungsschritte in Handarbeit. Nach einer Lagerzeit von zwei Monaten ist der Kräuterbitter ausgereift und kann in Flaschen abgefüllt werden.

Der Averna zählt zu den Digestifs und wird in Italien vorwiegend pur getrunken. Varianten sind Averna auf Eis, mit Zitronen- oder Blutorangensaft und als Cocktail oder Longdrink.


Bärenfang

Bärenfang ist ein ursprünglich aus Ostpreußen stammender Likör aus Honig, Gewürzen und Wodka oder anderem hochprozentigen Alkohol. Bärenfang hat einen Alkoholgehalt zwischen 20 und 45 % Vol.

Der Bärenfang entstand im 15. Jahrhundert in ostpreußischen Haushalten. In manchen Teilen Ostpreußens wurde der Bärenfang auch als Meschkinnes ( meškinis, von meška, litauisch f. Bär) bezeichnet. Seit 1945 verbreitete sich diese Spezialität weltweit.

Der erste kommerzielle Anbieter von Bärenfang war die Firma Teucke & König aus Königsberg, mit ihrer Marke Bärenjäger, deren ursprüngliche Flaschenetiketten von einem Jäger mit einem eingefangenen Bären geziert wurden. Große Exporterfolge machten den Likör international bekannt, so dass sich in der Folge die deutsche Bezeichnung Bärenjäger oder Barenjager (ohne Umlaute) für diese Likörspezialität im englischen Sprachraum einbürgerte.

In Russland wird von der Firma Stolichnaya ein ähnliches Getränk aus Wodka, Honig und 24 verschiedenen Kräutern und Gewürzen unter dem Namen Okhotnichya (oder "hunters' vodka") vermarktet.

Aufgrund der einfachen Herstellung wird Bärenfang in Deutschland auch gerne zu Hause zubereitet.

Blütenhonig wird in Wodka oder hochprozentigem Alkohol aufgelöst. Dazu gibt man z.B. Vanilleschoten, Zimtstangen, Nelken, Zitronenschale und andere Gewürze und lässt das ganze einige Tage ziehen. Danach wird der Bärenfang durch ein feines Sieb gefiltert und eventuell zum Reifen in ein dunkles Gefäß gefüllt. Der Likör darf nicht zu kalt aufbewahrt werden, weil sonst der Honig wieder auskristallisiert. Zur Herstellung von Bärenfang kursieren unzählige einfache oder kompliziertere Rezepte. Bärenfang wird meistens aus Blütenhonig hergestellt, da die Verwendung von Waldhonig (Honig aus Honigtau) eine bittere Note verursachen kann.


Campari

Campari ist ein alkoholischer Aperitif (Alkoholgehalt 25 %), bestehend aus mehr als 60 Inhaltstoffen, die in einer Mischung aus destilliertem Wasser und Alkohol für einige Wochen angesetzt werden.

Die Geschichte des Camparis begann in Novara, Italien im Jahr 1860, mit der Erfindung des Originalrezepts durch Gaspare Campari, das auch heute noch verwendet wird. Das Rezept beinhaltet über 60 Zutaten und wird geheim gehalten. Gemäß der Campari Gruppe produziert nur Luca Garavoglia, der Präsident der Gesellschaft, mit Hilfe des technischen Direktors und acht Mitarbeitern, das Basiskonzentrat. Luca Garavoglia ist außerdem die einzige Person der Welt, die das vollständige Originalrezept kennt.

Allerdings sind einige Zutaten sehr wohl bekannt. Zu diesen zählen Chinin und andere bittere Kräuter, Rhabarber, Granatapfel, Gewürze, Ginseng, Zitrusöl, Orangenhaut. Eine der Hauptzutaten ist die Schale des Kaskarillabaumes, der auf den Bahamas wächst. Im Jahr 1904 wurde die erste Campari Produktionstätte in Sesto San Giovanni eröffnet. Der Betrieb förderte Bars, die das Campari Bitter Zeichen zur Schau stellten. Unter der Leitung von Davide Campari, begann der Betrieb das Getränk zu exportieren; zuerst nur nach Nizza, bald aber auch bis nach Übersee. Derzeit gibt es Campari in über 190 Ländern zu kaufen.

Die Zutaten werden in destilliertem Wasser eingeweicht und mit Ethanol versetzt. Für die Farbe sorgt der natürliche Farbstoff Koschenille (E 120), der aus Schildläusen der Arten Dactylopius coccus und Coccus cactus gewonnen wird. Diese werden in der Sonne getrocknet und anschließend gemahlen. Nach einigen Tagen wird die Mischung in mehreren Filterdurchgängen von Trubstoffen befreit und in große, innen verglaste Behälter gefüllt und mit Wasser und Zuckersirup auf Trinkstärke gebracht (Alkoholgehalt: 25 %). Nach 30 Tagen Ruhezeit wird das Getränk nochmals gefiltert und in Flaschen abgefüllt.

Campari ist ein Aperitif, der appetitanregend wirkt. Man kann ihn auch zu Longdrinks oder Cocktails benutzen. Zu den Klassikern zählen Campari-Soda, Campari-Orange und Campari-Tonic. Aber auch der Americano, der Negroni oder der „Malaria Killer" sind sehr bekannt.

In Italien und in einigen anderen Ländern wird Campari Soda auch fertig gemischt in kleinen, kegelförmigen Flaschen angeboten.


Hierbas Ibicencas

Der Kräuterlikör Hierbas Ibicencas (catalan: Herbes Eivissenques) ist ein alkohol- und anishaltiges Getränk mit Extrakten aus Aromen verschiedener Pflanzen und von unterschiedlicher Süße, der auf Ibiza hergestellt wird. Das naturreine Alkoholgetränk mit geographischer Angabe ist von bernsteingelber bis grünlicher Farbe.

Die Hierbas Ibicencas werden seit mehr als 200 Jahren durch das Einlegen verschiedener Kräuter und Anis in einer alkoholhaltigen Wasserlösung hergestellt und sind so eines der typischen Produkte der Baleareninsel Ibiza. Diese Art Kräuterlikör ist auf den Balearen sehr beliebt (siehe auch Herbes de Mallorca) und wird in großen Mengen produziert und getrunken. Die meisten Familien stellen die Liköre kunstfertig zuhause selbst her, die jeweiligen Rezepte werden als Familiengeheimnisse gehütet.

Ende des 19. Jahrhunderts entstand kurioserweise auf Formentera die, wie wir sie nennen möchten, erste Verarbeitungsindustrie für alkoholhaltige Getränke der Pitiusen. Wie sicherlich bekannt, waren viele Einwohner Formenteras gleichzeitig Fischer, Landwirte und Viehzüchter. Aber einer von ihnen hatte andere Ziele und setzte gegen 1880 mit seinem "Llaüt"-Boot mehrmals nach Barcelona über, um die Insel mit Erzeugnissen zu beliefern, an denen es dort mangelte. Dabei erhielt er auf dem Festland Kenntnis von den Geheimnissen des Destillierverfahrens und der Herstellung alkoholischer Getränke und gründete daraufhin auf der kleinsten Baleareninsel eine kleine, heute noch existierende Fabrik, deren Hauptsitz er einige Jahre später nach Ibiza verlegte.

Im Jahr 1997 wurde die Ursprungsbezeichnung "Hierbas Ibicencas" genehmigt. Diese gibt einerseits die geographische Herkunft des Getränkes wieder und beugt andererseits unlauterem Wettbewerb vor, so dass die Qualität des Produktes garantiert werden kann.

Die "Hierbas Ibicencas" werden in den Bestimmungen zur Ursprungsbezeichnung als anishaltiges, alkoholisches Getränk beschrieben, das vornehmlich aus Extrakten der Aromen verschiedener Pflanzen dieser Insel wie Fenchel, Thymian, Rosmarin, Zitronenstrauch, Lavendel, Weinraute, Eucalyptus, Kamille, Wacholder mit Wacholderbeeren, Oregano, Minze, den Blättern und der Schale von Zitronen und Orangen und Salbei sowie weiteren Pflanzen, wie dem Stern- und dem grünen Anis ("Matafaluga") hergestellt wird.

Die Aromen zur Herstellung der Hierbas Ibicencas werden nach folgenden Verfahren gewonnen:
- Destillation: 18 Stunden lang auf niedriger Gasflamme im Kupferkolben
- Eingelegte Kräuter: 15 Tage lang in einer Wasser-/Alkohollösung aus auf pflanzlicher Basis hergestelltem, 70%igen Äthylalkohol.
- Als Aufguss oder Tee: mit kochendem Wasser, anschließend abkühlen lassen

Das auf vorbeschriebene Weise gewonnene Produkt wird anschließend vermischt, um einen Likör zu erhalten, dessen Alkoholvolumen 24-38% beträgt.

Der Herstellungsbereich für diesen Kräuterlikör konzentriert sich auf die Inseln Ibiza und Formentera.

Die Hierbas Ibicencas sind ein Zusammenspiel verschiedener Aromen und Geschmacksrichtungen, die den Anis bereichern. Die Fülle dieser Mischung verleiht dem Endprodukt Stärke und Ausgewogenheit. In manchen Likören dominiert eine bestimmte Geschmacksrichtung (Fenchel, Thymian und/oder Rosmarin), aber im Allgemeinen wird eine reichhaltige, ausgewogene Mischung aller Inhaltsstoffe vorgezogen.

Der Likör ist bernsteinfarben in unterschiedlichen Abstufungen.


Jägermeister

Jägermeister ist ein Kräuterlikör, der im niedersächsischen Wolfenbüttel hergestellt und abgefüllt wird. Dort befindet sich auch der Stammsitz der Firma Mast-Jägermeister AG. Weitere Abfüllanlagen gibt es im sächsischen Kamenz und in Wittmar bei Wolfenbüttel.

Jägermeister enthält 35% vol. Alkohol. Der Kräuterlikör wird entweder pur und eisgekühlt oder als Mix-Getränk getrunken. Neben den klassischen Long-Drinks mit Orangensaft, Cola usw. gibt es eine Vielzahl von Rezepten, z. B. mit Kakao, Milch oder Energy-Drinks.

Das Rezept für den Likör gibt es seit 1934; im Jahr darauf wurde das Produkt auf dem deutschen Markt eingeführt. In die meisten Länder wird Jägermeister als fertig abgefülltes Produkt exportiert. In vier Ländern gibt es allerdings sogenannte Lizenznehmer, die Jägermeister vor Ort abfüllen. Der Grundstoff, also das Gemisch aus allen 56 Kräutern, wird ausschließlich in Wolfenbüttel hergestellt, damit Jägermeister überall die gleiche Qualität bietet. Die Lizenznehmer geben nur Alkohol, Zucker und Wasser dazu und füllen den fertigen Jägermeister ab.

Der Begriff „Jägermeister" wurde mit dem Reichsjagdgesetz von 1934 in Deutschland neu eingeführt und bezeichnete Forst- und Jagdaufsichtsbeamte. Als 1935 der Likör auf den Markt kam, klang der Name bereits vertraut. Curt Mast, der Erfinder des Jägermeister-Kräuterlikörs, war selbst begeisterter Jäger. Auch deshalb lag die Namensgebung nahe. Da seit Juli 1934 Hermann Göring als Reichsjägermeister amtierte, dem alle Landes-, Gau- und Kreisjägermeister unterstanden, er also der oberste „Jägermeister" war, wurde der Likör früher gelegentlich „Göring-Schnaps" genannt. Die Nachfahren des damaligen Firmeninhabers hüllen sich zu den genaueren Umständen der Namensgebung in Schweigen.

Der ehemalige Geschäftsführer Günter Mast, ein Neffe des damaligen Geschäftsführers Curt Mast, äußerte sich wie folgt: "Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß mein Onkel Curt Mast zu denjenigen Personen gehört, die es verstanden, sich mit den Nazis zu arrangieren, ohne selbst Nationalsozialist zu sein. (…) Absolut richtig ist, daß mein Onkel Kontakte zum Ministerpräsidenten Klagges unterhalten hat. Das geschah im Rahmen seines sicherlich zu kritisierenden Arrangements mit der damals herrschenden Partei. Zutreffend ist auch, daß mein Onkel nach dem Krieg mit Group Captain Hicks enge Verbindungen unterhielt. Dies beruhte ebenfalls auf seinen Bestrebungen, sich mit den jeweils herrschenden Persönlichkeiten zu verständigen. Wer sehr hehre Gedanken pflegt, wird das zu Recht kritisieren; wer grundsätzlich in ähnlicher Weise vorgeht, wird dies durchaus anders sehen können."

In der Neuzeit kann dieser Markenname auch als versteckter Code der rechten Szene verstanden werden und wird von dieser weiterhin in der abgeleiteten Form Meisterjäger benutzt. Beispielsweise werden damit gezielt Einladungen für Veranstaltungen dekoriert und der Name wird als Schriftzug auf PKWs verwendet. Von einem zwingenden Zusammenhang kann jedoch nicht ausgegangen werden, da für die Marke in jüngeren und älteren Generationen eine generell weite Verbreitung des Konsums besteht. Mit einer nicht unerheblichen Zahl an Merchandising-Artikeln wird die Marke weiter verwertet. Eine große Zahl von Spitz- und Alternativnamen hat sich hierfür in den diversen Konsumentenkreisen über die Jahre hinweg etabliert.

Das Jägermeister-Logo bezieht sich auf die Hubertussage und zeigt den Kopf eines Hirschs mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Sprossen seines Geweihes. Auf dem Etikett der Flasche befindet sich folgendes Gedicht Otto von Riesenthals:

Das ist des Jägers Ehrenschild,
daß er beschützt und hegt sein Wild,
waidmännisch jagt, wie sich's gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.


Kuemmerling

Kuemmerling ist der Markenname für einen Kräuterlikör aus der Gruppe der Halbbitter.

Der Magenbitter mit 35 % vol. Alkohol wird seit 1963 in Bodenheim bei Mainz nach einem Rezept von 1938 produziert. Dort werden täglich etwa eine Million der typischen 0,02-Liter-Fläschchen abgefüllt.

x 1921 Hugo Kümmerling beginnt in Deesbach (Thüringen) mit der Produktion.
x 1938 Die geheime Rezeptur des Kuemmerlings wird entwickelt.
x 1949 Übersiedelung nach Coburg in Bayern.
x 1963 Verlagerung der Produktion nach Bodenheim.
x 2001 Die Kuemmerling GmbH wird von dem britischen Spirituosenkonzern Allied Domecq übernommen.
x 2004 Kuemmerling Orange kommt auf den Markt.
x 2005 Der Konzern Allied Domecq wird verkauft an Pernod-Ricard und den amerikanischen Konzern Fortune Brands. Die ehem. Kuemmerling GmbH wird von Fortune Brands übernommen und dem Spirituosen Zweig des Konzerns zugeordnet. Es erfolgte eine Umfirmierung in Beam Global Operations Deutschland GmbH. Es sind aktuell 55 Personen beschäftigt. Neben Kuemmerling wird noch die Traditionsmarke JACoBI '1880' in Bodenheim abgefüllt.


Licor 43

Licor 43 ist ein spanischer Likör mit 31%-Vol. Alkohol.

Hergestellt wird er seit 1924 von der Brennerei Diego Zamora S.A in Cartagena, das Rezept soll allerdings schon über 2000 Jahre alt sein. In Deutschland wird der Likör durch Berentzen importiert und vertrieben.

Den Namen verdankt der Likör den 43 Zutaten, aus denen er nach geheimer Rezeptur hergestellt wird. Größtenteils handelt es sich dabei um Gewürze, eine der Zutaten ist Vanille, die man am deutlichsten herausschmeckt. In Spanien nennt man den Likör in der Regel nur "Cuarenta y Tres", den spanischen Worten für die Zahl "dreiundvierzig".

In den letzten Jahren hat er sich zudem – in Discotheken und Nachtclubs besonders auf Mallorca – mit Milch gemischt als Longdrink unter den Namen 43 Milch / Blanco 43 oder Muttermilch etabliert.


Picon

Picon ist ein aus Frankreich stammendes Aperitifgetränk, welches in der Schweiz oder Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

Bis in die 1960er Jahre war der Name in Werbespots im Radio vertreten (Erstmal entspannen, erstmal Picon).

Häufig wird es zusammen mit Bier (Mischverhältnis 1:10) genossen, je nach persönlichen Vorlieben mit einem Schuss Zitronensaft oder einem gleichgrossen Anteil Zitronensirup.

Geschmacksgebenden Stoffe sind primär Orangen - bzw. Orangenschalen, daneben aber auch Enzian und Chinarindenbaum.

Picon lässt sich als Bittergetränk, sogenannten Amer einordnen.


Ramazzotti

Ramazzotti ist ein italienischer Kräuterlikör (Amaro). Er wird seit dem Jahr 1815 in Mailand produziert.

Die geheime Rezeptur dieses Halbbitters wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts von Ausano Ramazzotti in Mailand entwickelt. Sie umfasst 33 verschiedene, besonders aromatische Kräuter und Pflanzen. In dieser Mischung sind unter anderem süße und bittere Orangenschalen, Chinarinde, Engelwurz, Kaiserwurz, Rosenblüten, Vanille und Sternanis enthalten. Dagegen enthält Ramazzotti keine künstlichen Farb- oder Aromastoffe.

Der Alkoholgehalt beträgt ca. 30 % Vol. Er wird als Digestif oder auch Magenbitter getrunken. Meist wird er mit Eiswürfeln und einer kleinen Scheibe Zitrone gereicht. Er kann auch mit Ginger Ale oder Sodawasser gemixt werden. Durch Hinzufügen einer Portion Minze entsteht ein Ramazzotti Menta genanntes Mixgetränk.

Der Handelsname lautet Amaro Felsina Ramazzotti. Fälschlicherweise wird er oft Ramazotti mit nur einem z geschrieben.

Seit 1985 gehört das Unternehmen zur französischen Pernod Ricard Gruppe.


Unicum

Unicum ist der Name eines ungarischen Magenbitters der Brennerei Zwack.

Sein Name geht auf den angeblichen Ausruf "Das ist ein Unicum!" von Joseph II., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, zurück, als dieser den Likör das erste Mal 1790 von seinem Hofarzt Dr. Zwack erhalten hatte. Der Kräuterschnaps und Magenbitter ist ein Extrakt aus über 40 verschiedenen Kräutern und Wurzeln.

Die Grundzusammensetzung ist dem Underberg ähnlich. Das Rezept ist seit 200 Jahren ein Geheimnis der Familie Zwack. 40 verschiedene Kräuter werden für einige Wochen in Alkohol getränkt, bis die Wirkstoffe sich lösen. Die Lösung wird anschließend destilliert. Danach reift das Getränk sechs Monate lang in Eichenfässern, bevor es abgefüllt wird.

Die Geschichte von Unicum knüpft sich eng an die der Brennerei Zwack. Sie wurde 1840 in Pest gegründet und stellt seitdem den Likör nach dem Familienrezept kommerziell her. 1883 wurde die bis heute noch in Verwendung stehende kugelförmige grüne Glasflasche mit dem Emblem bestehend aus einem weißen Kreuz auf rundem roten Grund als Marke registriert und geschützt. Unicum wurde in jenen Jahren bereits erfolgreich nach Österreich, Frankreich und Russland exportiert. Im Jahr 1890 war die Produktion bereits so angewachsen, dass sie in ein neues Betriebsgelände in den 9. Bezirk von Budapest (Ferencváros) übersiedeln musste, wo sie auch heute wieder ihre Fabrikation hat. Die Produktion kam im 2. Weltkrieg durch die Zerstörung der Fabrik zum Erliegen. Nachdem die Fabrik wieder aufgebaut wurde, kam es 1948 unter dem kommunistischen Regime zur Verstaatlichung der Firma. Die Familie Zwack behielt jedoch ihr Rezept für sich geheim und gab eine falsche, abgeänderte Version dem Staat preis. Unter schwierigen Umständen gelang es der Familie das Land zu verlassen und nach Italien zu flüchten, wo sie ihr Unicum nach ihrem originalen Rezept herstellten. Von nun an gab es bis 1989 zwei Arten des Getränks. Péter Zwack gelang es nach der Wende 1989 den Betrieb in Ungarn wieder zurückzukaufen und stellte ab dann Unicum nach originalem Rezept wieder in Ungarn her. In den 90er Jahren kam eine neue Form des Magenbitters mit dem Namen Unicum Next auf den Markt. Er schmeckt im Gegensatz zum originalen Unicum süßer und "frischer" nach Zitrone.

Neben dem bekannten Magenbitter stellt Zwack auch mehrere Sorten Brände bzw. Schnäpse und Liqueure her.


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